Amundsen erreicht
den Südpol
Antarktis,
Donnerstag, 14. Dezember 1911
Einer der
dramatischsten und ehrgeizigsten Wettläufe der Geschichte ist zu
Ende. Mit der Eroberung des Südpols ist einer der letzten weißen
Flecke auf der Landkarte getilgt.
Der Norweger
Roald Amundsen betritt mit vier Begleitern als erster Mensch den
Südpol auf 90° südlicher Breite und hisst die norwegische Flagge.
Am 17. Januar 1912 folgt der Brite Robert Falcon Scott.
Beide
Expeditionen haben im Herbst einen Wettkampf um die Entdeckung des
Südpols angetreten. Als die Amundsen-Expedition im Jahr 1909 die
Leinen loswarf, war ihr Ziel zunächst der Nordpol. Auf seinem Weg in
die Arktis erhielt Amundsen jedoch die Botschaft, dass der
US-Amerikaner Robert Edwin Peary den Nordpol erreicht hatte.
Daraufhin kehrte Amundsen um und nahm die Eroberung des Südpols in
Angriff.
Seine Route
führt durch völlig unbekanntes Gebiet, ist aber rd. 150 km kürzer
als die seines Rivalen Scott. Zur Fortbewegung wählt der Norweger
Schlitten, vor die er Eskimohunde spannt.
Scotts
Expedition ist vom Pech verfolgt. Seine Motorschlitten fallen im
Sturm schnell aus, die Ponygespanne ertragen die Kälte nicht und
müssen getötet werden. Nachdem er den Südpol nur als Zweiter
erreicht hat, findet er samt seinen Begleitern in Schneestürmen den
Tod.
Wettlauf zum Pol
1895: Der
Norweger Carsten Egeberg Borchgrevink betritt bei Cap Adare als
erster Mensch den Kontinent Antarktika.
1898-1900:
Borchgrevink überwintert in der Antarktis. Von der Walbucht aus
dringt er bis 78° 50' südlicher Breite vor.
1902: Der Brite
Robert Falcon Scott muss eine Expedition wegen Ausbruch von Skorbut
abbrechen.
16.1.1908: Der
irische Polarforscher Ernest Henry Shackleton findet den magnetischen
Südpol.
9.1.1909:
Shackleton bricht den Versuch ab, zum geographischen Südpol
vorzustoßen. Er erreicht, rd. 160 km vor dem Ziel, 88° 23' südliche
Breite.
24.10.1911: Scott
tritt von Kap Evans den Marsch zum Südpol an.
28.10.1911: Der
Norweger Roald Amundsen startet seine Expedition von der Walbucht
aus.